


Mömlingen
Die Pfarrei „CORPUS DOMINI“ (Leib des Herrn) Mömlingen deckt sich mit der Ortschaft Mömlingen. Sie zählt gegenwärtig 3063 Katholiken (Stand 31.12.2019). Unsere Nachbarstädte Breuberg und Groß-Umstadt liegen bereits im Gebiet der Diözese Mainz.
Ein kleines Kirchlein am Neustädter Hof in Richtung Eisenbach gelegen, das sogenannte „Mutterkirchlein“ spielte eine frühe Rolle in der geistlichen Versorgung der umliegenden Ortschaften, so auch für Mömlingen.
Im Jahre 1024 schenkte Kaiser Heinrich II. die Grafschaft Stockstadt der Abtei Fulda. 1278 kam die Grafschaft Bachgau zu Kur-Mainz, darunter auch Mömlingen. Obwohl Mömlingen politisch zur Zent Bachgau gehörte, hatten die Herren der nahen Burg Breuberg die Dorfgerichtsbarkeit und waren Eigentümer wesentlicher Ländereien und Einflüsse. Dies führte im Laufe der Geschichte zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Territorialmächten. Die erste Urkunde, die Mömlingen als Pfarrei ausweist, stammt aus dem Jahre 1299. 1330 ist eine Pfarrkirche in „Mimlingen“ beurkundet.
Infolge der Reformation hat sich die benachbarte Grafschaft Erbach/Odenwald dem lutherischen Glauben zugewandt. Neben Eisenbach gehörten laut dem Pfarrbuch von 1673 die Katholiken der benachbarten hessischen Orte und Weiler Hainstadt, Rosenbach, Wölferhof, Breuberg, Neustadt, Thiergarten und Sandbach zur Pfarrei Mömlingen.
Ende der 1950-er Jahre war die Einwohnerzahl Mömlingens, auch bedingt durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener stark angewachsen.
Die St. Martinskirche war zu klein und viele Gläubige mussten den Gottesdienst auf den Außentreppen über Lautsprecher mit verfolgen. Nur 10 Tage nach seiner Amtseinführung teilte Pfr. Müssig in der Silvesterpredigt 1958 der Gemeinde mit, dass er eine neue Kirche bauen wolle.
Die ganze Bevölkerung stand hinter diesem Wunsch und viele Aktionen begannen:
Lumpensammeln der Messdiener, Pfennigaktionen, Eiersammeln, Ankauf von „Bausteinen“, monatliche Sammlungen, ein Kirchenbaufest wurde veranstaltet und auch die politische Gemeinde und die Vereine halfen mit, so dass bereits nach 4 ½ Jahren Planungs- und Bauzeit die Kirche am 25. August 1963 durch Bischof Josef Stangl eingeweiht werden konnte. Planer war der damalige Dombaumeister Schädel. Der Bau der Corpus-Domini-Kirche erforderte eine gute Fundamentsicherung, da sie auf feuchtem Untergrund steht. Dazu wurden viele Betonpfähle in den Boden getrieben. 3 Merkmale zeichnen die Kirche aus:
- die Einfachheit der Form und Konstruktion. Sie bewirkt einen guten Zusammenklang zwischen neuer und alter Kirche und passt sich mit seinem „Scheunen-Charakter“ als „Zelt Gottes“ der Umgebung im Ortskern an.
- Dominierend in dem großen pfeilerfreien Raum von knapp 1000 qm und 800 Sitzplätzen ist der kraftvoll erhöhte Altar. Die Auswirkungen des 2. Vatikanischen Konzils wurden hier beim Bau bereits deutlich.
- Das Farbenspiel der französischen Fenster, deren breite farbige Bänder vom Boden bis zur Decke reichen und dem Raum eine sakrale Atmosphäre geben.

Weithin sichtbares Wahrzeichen ist die St. Martinskirche, die in den Jahren 1774-1777 auf einem Hügel mitten im Ortszentrum im Barockstil erbaut wurde.
Mömlingen zählte damals 97 Familien mit 512 Seelen. Die auf dem gleichen Platz stehende Vorgängerkirche war baufällig und auch viel zu klein für die Einwohner des Ortes, sowie der dazu gehörenden Gläubigen aus der Grafschaft Erbach, die an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst besuchten.
Die Mittel zum Kirchenbau wurden im Wesentlichen aus Holzverkäufen aufgebracht. Die Mitarbeit der Mömlinger wird bestätigt durch den Eintrag im Kirchenbuch der Pfarrei: in diesem Jahr sei nicht geheiratet worden, denn „männlich und weiblich stand in der Arbeit des Kirchenbaues“.
Durch ihre schlichte barocke Schönheit und festliche Räumlichkeit gewährt sie dem Besucher und Beter heimatliche Wärme und Geborgenheit.
Bei der Außenrenovierung im Jahr 1984 schlug besonders die Sanierung des Turmes zu Buche, da der Turm eine leichte Neigung aufwies. Bereits beim Bau der Kirche scheint dieses Problem erkannt worden zu sein, denn man sicherte ihn, indem man ihn an das Langhaus anhängte. Das führte zu Rissen, besonders an den Bögen der hinteren großen Fenster.
Bei der Erneuerung des Fundamentes durch einen Stahlbetongürtel stieß man auf römische Viergöttersteine, die heute auf dem Kirchplatz (in Nachbildung) besichtigt werden können.
Heute wird die St. Martinskirche für Hochzeiten und im Sommer bei Werktags-Gottesdiensten und Beerdigungen genutzt.

Das Pfarrzentrum befindet sich neben der neuen Kirche. Es ist durch Sakristei und Treppenhaus mit ihr verbunden. Ein Pfarrsaal im ersten Stockwerk und verschiedene kleinere Räume im Erdgeschoss stehen für Veranstaltungen, Gruppenstunden und Gemeindearbeit zur Verfügung.
Links vom Pfarrzentrum befindet sich das Pfarrhaus, in dem im unteren Geschoß auch das Pfarrbüro untergebracht ist. Beide Gebäude wurden direkt im Anschluss an die Corpus-Domini-Kirche gebaut und 1964 eingeweiht.
Das alte Jugendheim befindet sich links von der St. Martinskirche, am Ende der Kirchgasse. Es beherbergt verschiedene Jugendräume.
Unsere Kapellen
Die St. Josefskapelle, an der Gabelung der Bachets- und Kühzellstraße gelegen, wurde im Dreißigjährigen Krieg erbaut, als Pest, Hunger und Krieg auch unser Dorf heimsuchten. Das Altarbild stellt ein Kreuz dar, dessen Stamm in der Darstellung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit besteht und dessen Querbalken die Heilige Familie darstellt.
Weitere Infos unter
www.geschichte-untermain.de/moem_josefskapelle.html

Der Heilige Wendelin wurde von unseren Vorfahren besonders als Fürsprecher bei Viehkrankheit angerufen. Seine Verehrung war im Mömlingen so groß, dass sein Namenstag (20.10.) bis heute als Ortsfeiertag am darauffolgenden Samstag gefeiert wird. Zu seinen Ehren haben unsere Vorfahren 1818 am ehemaligen Ortseingang von Obernburg kommend eine Kapelle errichtet, die wegen des stärker werden Verkehrs 1978 auf den jetzigen Standort neben dem Schwimmbad verlegt wurde. Am ehemaligen Standort, dem jetzigen Verkehrskreisel, weist heute eine Statue des Heiligen auf diesen ehemaligen Standort hin.
Siehe auch www.geschichte-untermain.de/moem_wendelinuskapelle.html

Die Lourdesgrotte im Wald Richtung Dorndiel wurde 1931 von den Heimkehrern aus dem ersten Weltkrieg als Dank errichtet. Sie war und ist Ziel vieler stiller Beter. Besonders in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts war sie Ziel von Lichterprozessionen und Maiandachten.

Sie ist dem hl. Leonard, dem Schutzpatron der Pferde gewidmet und vom „Kapellenbauverein“ im Jahre 1999 errichtet. Ihr Bezug zur benachbarten „Reitanlage am Hasenberg“ ist unverkennbar.

Pfarreikalender Mömlingen
Zum Download (PDF-Datei)
Gremien
Er besteht aus dem amtlichen Mitglied: Diakon Florian Grimm
Am 20.3.22 wurde der PGR neu gewählt. Ihm gehören folgende direkt gewählte und hinzu gewählte Mitglieder an.
Von links oben: Manuela Schäfer, Ruth Zieres, Sergius Msanga, Armin Hornung, Werner Schmitt, Peter Lieb, Edeltraud Faust, Elmar Gassner, Florian Grimm.
Reihe davor: Stephan Vogel, Margot Kölbl, Heike Rollman, Isolde Wurtinger, Iris Giegerich, Ruben Rollmann und vorne liegend Robert Faust.
Gemeinde
Die Vorstandschaft besteht aus dem amtlichen Mitglied, sowie folgenden gewählten Mitgliedern:
- 1. Vorsitzender: Werner Schmitt
- 2. Vorsitzender/Vorsitzende: Stephan Vogel, Edeltraud Faust
- Schriftführerin: Ruth Zieres
Die Vertretung im gemeinsamen Ausschuss der Pfarreiengemeinschaft nehmen Werner Schmitt und Edeltraud Faust wahr.
Liturgieausschuss: Elmar Gassner.
ACK: Stephan Vogel.
Als Kontaktperson des Gemeindeteams bei der Kirchenverwaltung wurde Ruben Rollmann gewählt.
Mömlingen wählte als erste Pfarrei im deutschsprachigen Raum schon im Jahre 1966 einen Pfarrgemeinderat. Beflügelt von der Aufbruchstimmung des 2. Vatikanischen Konzils wurde die Wahl vom damaligen Pfarrer Josef Wirth als „Mömlinger Modell“ der Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt. Weitere Informationen hierzu unter
http://www.kirche-und-dialog.de/fileadmin/uploads/mk/a_aktuell/a_nachrichten-termine/pgr-wirth-1.pdf
Über die aktuelle Arbeit des Gemeindeteams können Sie sich in der Pfarrversammlung sowie im Sitzungsprotokoll informieren (am Schaukasten an der Kirche)

- Robert Faust Kirchenpfleger
- Tanja Kocmann
- Bernd Reißmann
- Christoph Gastl
- Markus Heinrich
- Ingo Bernard
- Dieter Rollmann
Kontakt
Verwaltungsbüro:
Pfarrei Mariä Himmelfahrt und St. Peter und Paul Großwallstadt
Kirchgasse 15
63868 Großwallstadt
Telefon: 06022 654363
Mail: pfarrei.grosswallstadt@bistum-wuerzburg.de
Öffnungszeiten:
Dienstag 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr
Donnerstag 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr